Zügig Abschließen


Boule - Petanque / Tipps & Tricks
Tunnelblick

In vielen der im Boulelexikon enthaltenen Artikel wird dazu geraten, den Wurf konzentriert und kontrolliert auszuführen. Das ist auch vollkommen richtig, denn hektisches und unkontrolliertes Werfen hat nie etwas Gutes bewirkt. Gleichwohl lassen sich viele Spieler (insbesondere Anfänger) dazu verleiten, ihre Vorbereitungsphase zu weit auszudehnen. Sie stehen dann sehr lange im Kreis, versuchen sich zu konzentrieren, zielen und peilen. Es gibt aber gute Gründe, die Vorbereitungszeit so kurz wie eben möglich zu halten. Zum einen verhindert eine kurze Vorbereitungszeit, dass des Werfers eigene Gedanken den Wurf hemmen, was insbesondere in Drucksituationen leicht geschehen kann. Zum anderen führt eine verkürzte Vorbereitungsphase dazu, dass die Wahrscheinlichkeit für Störungen sinkt. Spieler, die  gewohnt sind, sich sehr lange vorzubereiten, und die im letzten Moment durch Bewegungen oder Geräusche gestört werden, müssen den Konzentrationsprozess immer wieder neu beginnen, was in Turnieren sehr aufwändig werden kann und meist zu Leistungsabfall führt.

Weiterhin wird durch schnelles Abschließen der Instinkt gefördert, während der analysierende Verstand nicht zum Zuge kommt. Beides fördert das Wurfergebnis.

 

Man sollte daher immer danach streben, die Vorbereitungsphase so kurz zu halten, dass es gerade noch möglich ist, den Wurf kontrolliert auszuführen. Mit gewonnener Erfahrung ist es möglich, diese Zeit immer weiter zu beschränken. Als Spieler zu reifen bedeutet also, zunächst von einem überschnellen Abschluss abzulassen, sich mehr Zeit zu nehmen, das eigene Werfen genau zu verstehen, und dann, mit den gewonnenen Erkenntnissen, die Wurfzeit wieder zu verkürzen.

 

Thorsten


Ergänzung: Mit einer effizienten Methode des "Zielens" beschäftigt sich der Artikel: "Der richtige Zeitpunkt". Die Frage, was zielen im Pétanque eigentlich bedeutet, behandelt: "Der Mythos vom Zielen".  


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