Abschreitmeisterschaft


Am 10.5. führten wir eine Meisterschaft im Abschreiten bouletypischer Längen durch. Initiator war Andreas, dem sowohl die Durchführung des Spiels als auch dessen statistische Auswertung oblag. Beim Pétanque wird ja die korrekte Entfernung des Cochonnets gern per Abschreiten überprüft, welch Vorgang zwar nicht Regelkonform ist, den Spielfluss jedoch halbwegs erhält, indem allen Beteiligten "bewiesen" oder sollen wir sagen "vorgegaukelt" wird, es habe alles seine Richtigkeit. Wie wir gleich sehen, ist Skepsis hier angebracht.


Das Spiel: Alle Teilnehmer hatten die beim Boule wichtigen Entfernungen 6m, 10m und 20m zu bestimmen, indem sie die Strecken abschritten und die Punkte markierten. Anschließend wurden die jeweiligen Abweichungen vom geforderten Wert tabellarisch erfasst, ein Sieger gekürt und mit einem ebenso wertvollen wie prestigeträchtigen Preis versehen, sowie das ganze auch noch vom Spielleiter statistisch ausgewertet. 


Quelle: Andreas

 

Obiger Tabelle ist zu entnehmen, dass es Teilnehmer 8 gelang, sowohl 6m als auch 10m fast punktgenau zu bestimmen. Teilnehmer 4 gelang dieses Kunststück für die 10m Distanz. Alle anderen Versuche lagen teils deutlich daneben. Wie Andreas anmerkt, ergäbe sich bei ausschließlicher Berücksichtigung der 6m und 10m Distanz das selbe Spitzentrio - allerdings in unterschiedlicher Reihenfolge.

 

Andreas merkt ergänzend an:

Interessant ist vielleicht noch die Abweichung der Schrittlängen

in Abhängigkeit der gemessenen Länge. Diese Werte stehen in

den Zeilen unter der Tabelle.

• Zwar nimmt mit der Länge (6, 10, 20m) die Abweichung zu,

     aber pro gelaufenem Meter (PersonenMeter) sinkt der

     Wert sogar fast auf die Hälfte.

• Mit knapp 3 cm Abweichung pro Laufmeter war das

     gesamte Kollektiv m.E. unerwartet gut unterwegs.

• Wertet man die Gesamtsumme als Summe von

     drei Messungen (36=6+10+20 m) steigt der Fehler

     wieder etwas; offensichtlich weil die kürzeren

     Distanzen den Schritt versauen.


Kommentar: Angesichts der deutlich ausgeprägten Abweichungen erscheint es zweifelhaft, Längen beim Pètanque per Abschreiten bestimmen zu wollen. Noch absurder ist es, eine bereits abgeschrittene Strecke abermals abzugehen, um so einen Gegenbeweis zu liefern. Das mag nur Spielern halbwegs gelingen, die sich zuvor in der Anwendung dieser Methode geübt haben, was auf die meisten wohl eher nicht zutrifft. Da das neue Regelwerk den fehlerhaften Sauwurf dadurch ahndet, dass es dem Gegner gestattet wird, das "Schweinderl" dort zu platzieren, wo es genehm ist, mithin diesem damit eine mächtige Waffe in die Hand gegeben ist, bleibt wohl, sofern Zweifel aufkommt, ob denn alles seine Richtigkeit habe, nur das zügige Nachmessen. So oder so kann der Spielfluss erheblich gefördert werden, indem beim Auswerfen des Cochonnets davon abgesehen wird, sich gewohnheitsmäßig die gerade noch erlaubten Extrempunkte zum Ziel zu nehmen.

Thorsten