Am Löwenwall wird tendenziell "Terrain Libre" gespielt. Es sind also keine Bahnmarkierungen vorhanden. Grundsätzlich wären damit alle auf dem Platz befindlichen Objekte Teil des Spiels und dürften angespielt werden. Es ist aber im Laufe der Jahre zu einigen Abweichungen von dieser Regel gekommen. Diese seien hier kurz vorgestellt. Sie bilden die "Hausregeln" des Löwenwalles.
Der Sockel: Wir bespielen nicht nur den zentralstgelegenen Bouleplatz Braunschweigs, sondern auch den weitaus schönsten. Das ist sowohl Privileg als auch Verpflichtung. Der Obelisk ist ein Denkmal. Sein Sockel nähme mit der Zeit erheblichen Schaden, ließen die Boulespieler sorglos ihre Kugeln rollen. Zu dessen Schutz wird es daher vermieden, das Cochonnet so auszuwerfen, dass Kugeln bei Schüssen zwangsläufig gegen das Denkmal prallen würden. Zusätzlich gelten alle Kugeln, die den Sockel berührt haben, als "aus" und werden vom Platz entfernt. Das Boulodrome hat also auf der Innenseite eine genau definierte Auslinie.
Die Kanten: An den Außenseiten existiert seit dem Umbau eine klare Begrenzung in Form präzise verlegter Randsteine. Die Frage ist nun, ob man deren Innenkante als "Auslinie" ansieht oder den gesamten Stein als Barriere betrachtet. Im ersteren Falle müsste eine Kugel mit vollem Umfang die Auslinie überschritten haben, um aus dem Spiel genommen zu werden. Im zweiten Falle reicht dafür die Berührung des Steines. Da die Randsteine nahezu ebenerdig verlegt wurden, sind beide Varianten denkbar. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Kugeln erst dann als "aus" betrachtet werden, wenn sie mit vollem Umfang das Spielfeld verlassen haben. Mit dieser Auslegung gleichen wir uns dem Herkommen an, wie es auf vielen Plätzen praktiziert wird, wo gezogene Linien in Form gespannter Schnüre existieren.
Die Ecken: Es ragen vier Ecken in den Platz hinein. Schneidet eine direkte Linie vom Kreis zum Cochonnet eine dieser Ecken, ist die Aufnahme annulliert und muss an anderer Stelle wiederholt werde. Eine Kugel müsste sonst verbotenes Terrain überqueren, was nicht den Regeln entspricht.
Der Schacht: Auf dem Platz befindet sich ein großer Schacht mit Metalldeckel und Sockel. Sämtliche Elemente dieses Gebildes sind Teil des Platzes und dürfen bespielt werden. Es ist jedoch dringend zu vermeiden, Kugeln mit Wucht auf den Deckel fallen zu lassen, da dieses unzumutbaren Lärm erzeugt und das Ansehen der Boulespieler schädigt. Würfe zu unternehmen, die ein entsprechendes Risiko beinhalten, gilt daher als unfein. Der Schacht ist deshalb nicht "totes Gelände", weil sonst ein Überspielen des Bereiches per Wurf nicht erlaubt wäre.
Berührt geführt – ein „Gentlemen´s Agreement“: Hat eine Mannschaft schlecht gespielt und Anlass zu der Vermutung, der Gegner werde in Folge der entstandenen Situation sehr viele Punkte erzielen oder gar den Sieg erringen, ganz gleich, welche Maßnahmen noch ergriffen werden, dann steht ihr ein finales Mittel zur Verfügung: Der Sauschuss mit dem Ziel, die Zielkugel ins Aus zu befördern und eine Neuaufnahme zu erzwingen. (Siehe Artikel: Der Sauschuss)
Auf einem Platz ohne Bahnbegrenzung ist das Aus jedoch meist so weit entfernt, dass es sich nicht lohnt, zu diesem Mittel zu greifen, weshalb bedauerlicherweise diese wichtige taktische Maßnahme zu wenig geübt wird. Abhilfe kann eine informelle Übereinkunft zwischen beiden Teams bringen. Dabei wird dem Gegner eine Neuaufnahme angeboten, wenn es ihm gelinge, die Sau zu berühren. Es ist demnach nicht von Belang, an welche Stelle sie durch die Aktion bewegt wird. Wird die Zielkugel also von der zu spielenden Kugel berührt, nachdem sich beide Teams geeinigt haben, gemäß diesem „Gentlemen´s Agreement“ vorzugehen, hat dies die Neutralisierung der gegenwärtigen Aufnahme zur Folge. Das Spiel wird dann in einer weiteren Aufnahme fortgesetzt.
So zu spielen, ist nichts, das verlangt werden kann, denn es entspricht nicht den offiziellen Regeln. Es ist eine Gunst, die man vom Gegner erbittet; eine Möglichkeit, sich ritterlich zu zeigen; ein Kniff, ein ansonsten gutes Spiel nicht durch ein dummes Missgeschick enden zu lassen. Man sollte schon deshalb häufiger davon Gebrauch machen, weil es geeignet ist, die Verbissenheit aus den Partien zu nehmen.
Konkretisierung: Ein Sauschuss gemäß der Regel „Berührt geführt“ sollte nur erlaubt sein, um sich selbst aus einer Notlage zu retten. Demgemäß ist es Voraussetzung, dass beide Mannschaften noch Kugeln zu spielen haben. Die Maßnahme sollte also nicht dazu dienen, selbst auf geschickte Weise viele Punkte zu erzielen, wenn sich der Gegner leergespielt hat. Das Ziel, die Sau ins Aus befördern zu wollen, muss zuvor klar angekündigt werden.
Die hier aufgezeichneten "Regeln" bilden das Herkommen ab, wie es sich seit Jahren zeigt. Es hat sich so bewährt. Freilich kann jeder davon abweichen, sofern er das für richtig hält. Wer wollte ihm dieses auch verwehren?
Ausblick: Zur Belebung des Spielgeschehens seien folgende Regelabweichungen angeregt. Diese sollten von den beteiligten Spielern beschlossen werden und nur für das jeweilige Spiel gelten:
Die vier Ecken dürfen doch überspielt werden, wodurch Bodenhindernisse entstehen.
Der Schacht und sein Sockel dürfen von den Kugeln nicht berührt werden. Beide dürfen aber in der Luft überquert werden.
Sofern künstliche Kreise Verwendung finden, dürfen diese auch auf den Rasen gezogen werden. Der Rasen darf von den Kugeln nicht berührt werden.
Öffentliche Bouleplätze:
Dienstag & Freitag:
Ab 18 Uhr
Samstag:
Sonntag und Feiertage:
Ab 14 Uhr
Spielmöglichkeiten bei Vereinen:
Mittwoch: Ab 19 Uhr
TuRa Braunschweig Flutlicht vorhanden
Donnerstag: Ab 17.30 Uhr
Magnibouler (freies Training) Flutlicht vorhanden
Jeder kann mitmachen. Wir sind kein Verein.
Wer Boule als ein Spiel versteht, zu dem man sich öffentlich trifft, zwanglos und leidenschaftlich, frei von finanziellen Verpflichtungen und Leistungsdruck, aus Freude gespielt, bei dem die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen darf, der wird bei uns Gleichgesinnte treffen.
- Tipps & Tricks - Strategie & Taktik -
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